Ohne Bewährung - True Crime von hier

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Meine Mutter liegt hier tot

Meine Mutter liegt hier tot

In einem Mehrfamilienhaus in Bochum wird die Leiche einer 68-jährigen Frau gefunden. Der Anblick ist entsetzlich. Alles ist voller Blut. Der Täter hat ihr mit voller Wucht in den Hals gestochen. Schnell ist klar: Es war ihr eigener Sohn. Er hat selbst den Notruf gewählt. Als er am Telefon gefragt wird, was passiert ist, sagt er: „Boah, ich habe noch nie eine Leiche gesehen.“ Vor Gericht stellt sich später heraus: Auch die Hintergründe der unfassbaren Bluttat sind traurig.

Der fast perfekte Mord

Zweieinhalb Jahre lang glaubte Renate, dass sie den perfekten Mord begangen hatte. Sie hatte im März 2011 eine Rentnerin in Dortmund überfallen, ausgeraubt und mit einem Kissen erstickt. Weil aber alle davon ausgingen, dass die 86-Jährige eines natürlichen Todes gestorben war, schöpfte niemand Verdacht. Zu einem perfekten Mord gehört aber auch, dass es möglichst keine Mitwisser geben sollte. Renate aber hatte gleich zwei Freundinnen von ihrer Tat erzählt. Und das sollte sich rächen.

Die 14-jährige Auftragskillerin

Eine 14-Jährige schlägt mit einer Machete auf einen schlafenden Mann ein. Sie hat ihn vorher nie gesehen. Er ist der Vater eines Mitschülers. Einem Chat-Partner schreibt sie vor der brutalen Tat diese Zeilen: „Am Wochenende bin ich mit dem Jungen in Herne und töte jemanden.“ Doch
das Opfer überlebt. Was der damals 54-Jährige erst nach und nach herausfindet: Seine eigene Familie hat ein Mordkomplott geschmiedet. Die 14-Jährige war als „Auftragskillerin“ angeheuert worden. „Sie fand den Plan geil“, hieß es später im Prozess am Bochumer Landgericht.

Blutbad im Vorgarten

„Ich habe ihm verziehen.“ Diesen Satz spricht eine Frau aus Dorsten, die eigentlich tot sein müsste. Im Mai 2023 hat ihr Ehemann über 30-mal mit einem Messer auf sie eingestochen. Die Bluttat passierte am 12. Geburtstag der gemeinsamen Tochter. Familienangehörige und Passanten hatten verzweifelt versucht, der 43-Jährigen aus Dorsten zu helfen. Dass sie überlebt hat, gleicht einem Wunder. „Die Frau war dem Tode geweiht“, heißt es im Urteil. Ihr Ehemann stand nach der Bluttat seelenruhig auf der Straße und rauchte eine Zigarette. Auf die Frage,
was passiert sei, sagte er: „Sie hat fremdgefickt.“

Nach dem Mord kommt das Sandmännchen

Arno Kupka ist ein Mann der alten Schule. Als ehemaliger Internats-Direktor legt er großen Wert auf gute Umgangsformen, Ordnung und Pünktlichkeit. Der 74-Jährige ist nicht verheiratet, hat keine Kinder und lebt in einem Einfamilienhaus in Dülmen im Münsterland. Die Einrichtung ist luxuriös, im Schlafzimmer bewahrt er eine wertvolle Uhrensammlung auf, vor der Garage steht ein Lexus mit vielen Sonderausstattungen. Arno Kupka vermietet das Haus nebenan an eine polnische Familie. Ab und zu kommt es zu Unstimmigkeiten. Doch niemand konnte ahnen, was dann passiert. Zusammen mit einem Bekannten erschlägt der Nachbar Arno Kupka in der Garage. Ein Jahr nach der Bluttat im Februar 2011 spricht das Landgericht Münster die Urteile.

Der Hochzeitsbetrüger

Es sollte der schönste Tag des Jahres werden. Doch der Traum wurde zum Alptraum. Im Sommer 2021 wird bekannt, dass der Serviceleiter einer romantischen Hochzeits-Location im nördlichen Ruhrgebiet ein skrupelloser Betrüger ist. Die Nachricht verbreitet sich wie ein Lauffeuer. Für über 60 Brautpaare bricht eine Welt zusammen. Sie hatten tausende von Euros angezahlt, um sich die Räumlichkeiten zu sichern. Jetzt war plötzlich alles weg. Der Mann, der immer so freundlich und hilfsbereit aufgetreten ist, hatte alles verzockt. Im August 2022 ist er am Bochumer Landgericht verurteilt worden.

Eiskalte Helikopter-Mutter

Anfang Februar 2023 betreten zwei Polizisten eine Dachgeschosswohnung in Wetter (Ruhr). Im Flur hockt die Mieterin Stefanie – mit tiefen Schnittwunden an Armen und Beinen und am Hals. Die 43-Jährige deutet auf das Badezimmer. Dort liegt ihr neunjähriger Sohn Liam mit eingeschlagenem Schädel und dem Gesicht nach unten in der halbvollen Wanne. Liam ist schon seit Stunden tot. Wie konnte es dazu kommen? Dieser Frage geht ein halbes Jahr später das Hagener Schwurgericht nach. Schicht für Schicht legt der Prozess eine Katastrophe mit Ansage frei. Ein Drama, das nur Verlierer kennt. Den Absturz einer eiskalten Helikopter-Mutter. Diese Folge kann sehr aufwühlend sein. Wenn ihr Suizidgedanken habt, Euch einsam fühlt oder in irgendeiner anderen Krisen steckt, wird Euch unter den kostenlosen Rufnummern 0800-1110111 oder 0800-1110222 geholfen.

Wenn ihr alle meine Taten kennen würdet...

Ein 16-jähriges Mädchen schaltet im Internet eine Stellenanzeige. Sie sucht einen Job als Babysitterin. Der Mann, der sich meldet, ist selbst erst 20. Kinder hat er nicht. Doch das weiß die Jugendliche nicht. Die beiden treffen sich im Essener Stadtwald. Dort soll ihr die angeblich
zweijährige Tochter übergeben werden. Das Treffen endet in einem Albtraum. Die 16-Jährige wird mit einem Cuttermesser bedroht, kann der geplanten Vergewaltigung gerade noch entkommen. Was sie erst später erfährt: Der Mann, der sie angegriffen hat, ist ein Serientäter. Inzwischen hat er schon fast zehn Jahre im Gefängnis gesessen. Ein Ende ist nicht in Sicht.

Papa, ich brauche doch eine Mama

„Papa, ich brauche doch eine Mama!“ Diesen herzzerreißenden Satz hat ein vierjähriges Mädchen gesagt, als es mit ansehen musste, wie der Vater mit einem Brotmesser auf seine Ehefrau losging und sie anschließend bis zur Bewusstlosigkeit würgte. Hintergrund war das drohende Ehe-Aus. Vor Gericht war der 34-Jährige fassungslos über sich selbst. Dass seine Frau überlebt hat, war riesengroßes Glück. Die gemeinsame Tochter ist wird die schrecklichen Bilder wahrscheinlich nie mehr aus dem Kopf bekommen. Im August 2023 stand der ehemalige
Filialleiter einer Supermarkt-Kette in Essen vor Gericht.

2434 Tage unschuldig im Gefängnis

„Ich habe das nicht gemacht.“ Immer wieder sagt Thomas Ewers diesen Satz. Trotzdem wird er im Sommer 2002 vom Dortmunder Landgericht zu fast sieben Jahren Haft verurteilt. Die Richter sind davon überzeugt, dass Ewers seine Ex-Partnerin 1997 und 2001 zweimal vergewaltigt hat. Ewers verbüßt seine Strafe bis zum letzten Tag. Eine vorzeitige Haftentlassung wird abgelehnt, weil er die Taten weiterhin bestreitet. Erst als Thomas Ewers wieder in Freiheit ist, gibt seine Ex zu, dass sie sich alles nur ausgedacht hat. Jetzt wendet sich das Blatt: Die Frau wird vor Gericht gestellt, Ewers in einem Wiederaufnahmeverfahren freigesprochen. Was bleibt, ist ein Mann, dem eine Lüge das Leben zerstört hat.