Ohne Bewährung - True Crime von hier

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Blutbad im Vorgarten

Blutbad im Vorgarten

„Ich habe ihm verziehen.“ Diesen Satz spricht eine Frau aus Dorsten, die eigentlich tot sein müsste. Im Mai 2023 hat ihr Ehemann über 30-mal mit einem Messer auf sie eingestochen. Die Bluttat passierte am 12. Geburtstag der gemeinsamen Tochter. Familienangehörige und Passanten hatten verzweifelt versucht, der 43-Jährigen aus Dorsten zu helfen. Dass sie überlebt hat, gleicht einem Wunder. „Die Frau war dem Tode geweiht“, heißt es im Urteil. Ihr Ehemann stand nach der Bluttat seelenruhig auf der Straße und rauchte eine Zigarette. Auf die Frage,
was passiert sei, sagte er: „Sie hat fremdgefickt.“

Nach dem Mord kommt das Sandmännchen

Arno Kupka ist ein Mann der alten Schule. Als ehemaliger Internats-Direktor legt er großen Wert auf gute Umgangsformen, Ordnung und Pünktlichkeit. Der 74-Jährige ist nicht verheiratet, hat keine Kinder und lebt in einem Einfamilienhaus in Dülmen im Münsterland. Die Einrichtung ist luxuriös, im Schlafzimmer bewahrt er eine wertvolle Uhrensammlung auf, vor der Garage steht ein Lexus mit vielen Sonderausstattungen. Arno Kupka vermietet das Haus nebenan an eine polnische Familie. Ab und zu kommt es zu Unstimmigkeiten. Doch niemand konnte ahnen, was dann passiert. Zusammen mit einem Bekannten erschlägt der Nachbar Arno Kupka in der Garage. Ein Jahr nach der Bluttat im Februar 2011 spricht das Landgericht Münster die Urteile.

Der Hochzeitsbetrüger

Es sollte der schönste Tag des Jahres werden. Doch der Traum wurde zum Alptraum. Im Sommer 2021 wird bekannt, dass der Serviceleiter einer romantischen Hochzeits-Location im nördlichen Ruhrgebiet ein skrupelloser Betrüger ist. Die Nachricht verbreitet sich wie ein Lauffeuer. Für über 60 Brautpaare bricht eine Welt zusammen. Sie hatten tausende von Euros angezahlt, um sich die Räumlichkeiten zu sichern. Jetzt war plötzlich alles weg. Der Mann, der immer so freundlich und hilfsbereit aufgetreten ist, hatte alles verzockt. Im August 2022 ist er am Bochumer Landgericht verurteilt worden.

Eiskalte Helikopter-Mutter

Anfang Februar 2023 betreten zwei Polizisten eine Dachgeschosswohnung in Wetter (Ruhr). Im Flur hockt die Mieterin Stefanie – mit tiefen Schnittwunden an Armen und Beinen und am Hals. Die 43-Jährige deutet auf das Badezimmer. Dort liegt ihr neunjähriger Sohn Liam mit eingeschlagenem Schädel und dem Gesicht nach unten in der halbvollen Wanne. Liam ist schon seit Stunden tot. Wie konnte es dazu kommen? Dieser Frage geht ein halbes Jahr später das Hagener Schwurgericht nach. Schicht für Schicht legt der Prozess eine Katastrophe mit Ansage frei. Ein Drama, das nur Verlierer kennt. Den Absturz einer eiskalten Helikopter-Mutter. Diese Folge kann sehr aufwühlend sein. Wenn ihr Suizidgedanken habt, Euch einsam fühlt oder in irgendeiner anderen Krisen steckt, wird Euch unter den kostenlosen Rufnummern 0800-1110111 oder 0800-1110222 geholfen.

Wenn ihr alle meine Taten kennen würdet...

Ein 16-jähriges Mädchen schaltet im Internet eine Stellenanzeige. Sie sucht einen Job als Babysitterin. Der Mann, der sich meldet, ist selbst erst 20. Kinder hat er nicht. Doch das weiß die Jugendliche nicht. Die beiden treffen sich im Essener Stadtwald. Dort soll ihr die angeblich
zweijährige Tochter übergeben werden. Das Treffen endet in einem Albtraum. Die 16-Jährige wird mit einem Cuttermesser bedroht, kann der geplanten Vergewaltigung gerade noch entkommen. Was sie erst später erfährt: Der Mann, der sie angegriffen hat, ist ein Serientäter. Inzwischen hat er schon fast zehn Jahre im Gefängnis gesessen. Ein Ende ist nicht in Sicht.

Papa, ich brauche doch eine Mama

„Papa, ich brauche doch eine Mama!“ Diesen herzzerreißenden Satz hat ein vierjähriges Mädchen gesagt, als es mit ansehen musste, wie der Vater mit einem Brotmesser auf seine Ehefrau losging und sie anschließend bis zur Bewusstlosigkeit würgte. Hintergrund war das drohende Ehe-Aus. Vor Gericht war der 34-Jährige fassungslos über sich selbst. Dass seine Frau überlebt hat, war riesengroßes Glück. Die gemeinsame Tochter ist wird die schrecklichen Bilder wahrscheinlich nie mehr aus dem Kopf bekommen. Im August 2023 stand der ehemalige
Filialleiter einer Supermarkt-Kette in Essen vor Gericht.

2434 Tage unschuldig im Gefängnis

„Ich habe das nicht gemacht.“ Immer wieder sagt Thomas Ewers diesen Satz. Trotzdem wird er im Sommer 2002 vom Dortmunder Landgericht zu fast sieben Jahren Haft verurteilt. Die Richter sind davon überzeugt, dass Ewers seine Ex-Partnerin 1997 und 2001 zweimal vergewaltigt hat. Ewers verbüßt seine Strafe bis zum letzten Tag. Eine vorzeitige Haftentlassung wird abgelehnt, weil er die Taten weiterhin bestreitet. Erst als Thomas Ewers wieder in Freiheit ist, gibt seine Ex zu, dass sie sich alles nur ausgedacht hat. Jetzt wendet sich das Blatt: Die Frau wird vor Gericht gestellt, Ewers in einem Wiederaufnahmeverfahren freigesprochen. Was bleibt, ist ein Mann, dem eine Lüge das Leben zerstört hat.

Komm, wir bringen den Lehrer um

Wolfgang Wittchow ist Chemielehrer und Stufenkoordinator an einer Gesamtschule in Dortmund. Er weiß: „Dass Schüler mit ihren Noten unzufrieden sind, kommt immer mal wieder vor.“ Hakan ist allerdings ein besonderer Fall. Er hat Angst vor schlechten Noten. Angst davor, das Abitur nicht zu schaffen. Und auch Angst vor seinem Vater. Kurz vor den Zeugniskonferenzen 2019 beschließt er deshalb, Wolfgang Wittchow zu töten. Zusammen mit einem Freund und einem Mitschüler lockt er seinen Lehrer auf einen Garagenhof. Sie haben Hämmer dabei und wollen zuschlagen. In letzter Sekunde merkt Wittchow: „Hier ist etwas faul.“ Er überlebt den geplanten Mordanschlag unverletzt. Trotzdem kommen Hakan und seine Freunde vor Gericht. Was ist eine gerechte Strafe für so eine Tat?

Der Banker mit dem Brecheisen

Die Millionen lagen nur ein Stockwerk weit entfernt. Und dann hatte ein Arbeitskollege auch noch im Lotto gewonnen. . . Das war für einen Banker aus Essen einfach zu viel. Als er 2021 Hochzeitspläne schmiedet, kann er der Versuchung nicht widerstehen. Es hätte der perfekte Diebstahl werden können. Doch der 30-Jährige ist zu gierig. Sein Leben als Millionär dauerte nur ein paar Wochen. Genießen konnte er seinen Reichtum nicht. Man könnte über den Fall schmunzeln, hätte nicht ein völlig Unschuldiger fast drei Wochen im Gefängnis gesessen.

Mit der Leiche durch die Fußgängerzone

Ein Mann schiebt an einem Samstagnachmittag eine Sackkarre durch die belebte Innenstadt von Münster. Darauf ist ein Teppich befestigt. So sieht es zumindest aus. Was niemand ahnt: In dem Teppich ist die Leiche seiner über 30 Jahre jüngeren Ehefrau eingewickelt. Diese Frau war Lou. Vor Gericht geht es später um Eifersucht, Kontrolle und den Traum einer jungen Brasilianerin, in Deutschland glücklich zu werden. Die Richter sprechen beim Urteil von einem „tragischen Fall“.