Ohne Bewährung - True Crime von hier

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Traumjob: Serienmörder

Traumjob: Serienmörder

Der Angriff kam aus dem Nichts. Im März 2021 wurde ein Radfahrer
im Rahmer Wald in Dortmund niedergestochen und schwer verletzt.
Der Mann hatte sich gerade zum Rauchen an sein Rad gelehnt, als
sich ihm ein Unbekannter näherte und sofort zustach. Der Verletzte
konnte sich noch zur nächsten Straße schleppen und brach dort
vor den Augen entsetzter Zeugen zusammen. Etwa drei Wochen
später nahm die Polizei den Täter fest. Ein mutiger Zeuge hatte den
entscheidenden Hinweis auf den 18-Jährigen gegeben und dabei
Dinge offenbart, die selbst erfahrene Ermittler bis heute
fassungslos machen. Handelte der Täter wirklich aus reiner
Mordlust? Welche Rolle spielt Justin Bieber in dem Fall? Und hat
der Zeuge möglicherweise in letzter Sekunde eine ganze Mordserie
verhindert?

Marvin - der Junge im Schrank

Zweieinhalb Jahre lang wird der anfangs 13-jährige Marvin aus Duisburg
vermisst. Dann wird er bei einer Polizeirazzia durch Zufall entdeckt – im
Kleiderschrank von Lars H. aus Recklinghausen.
Später wird das ganze Ausmaß des Dramas bekannt. Die Anklage ist ein
Dokument des Schreckens. Der Teenager wurde fast jeden zweiten Tag
sexuell missbraucht.
Als im Juni 2020 am Bochumer Landgericht der Prozess beginnt,
schweigt der Angeklagte. Später schiebt er alle Schuld auf den Jungen.
Als über ein Jahr später das Urteil gesprochen wird, steht fest: Lars H.
kommt womöglich nie wieder frei. Die Richter haben neben neun Jahren
Haft auch die anschließende und unbefristete Sicherungsverwahrung
angeordnet.

Tretroller & Krokodilbiss

Es ist ein ganz normaler Vormittag im April 2014. In Bönen im Kreis
Unna verabschiedet eine Frau ihren Mann an der Haustür. Sie raucht
draußen noch eine Zigarette, als ein Mann auf sie zukommt. Er hat
Pfefferspray in der Hand und ist ein ebenso skrupelloser wie
rätselhafter Mensch. Christian W. hält die Frau stundenlang
gefangen und wartet sogar, bis ihr Mann wieder von der Arbeit
heimkommt. Am Ende raubt er Dinge, die er nicht braucht und verbrennt
einen Teil der Beute sogar im Kamin. Überführt wird der Täter erst
2020, als er sich von seiner Lebensgefährtin trennt. Die Frau geht
zur Polizei und hat dort noch viel mehr zu erzählen…

Mörder ohne Leiche

Es war der 23. Juni 2019, als Anna S. aus Gelsenkirchen nicht mehr
nach Hause gekommen ist. Ein letztes Video zeigt ihren vollständig
entkleideten, toten Körper – gefesselt auf einer Plane. Der Kopf steckt in
einer Plastiktüte, die am Hals mit Klebeband zugebunden ist. Ihre Leiche
ist bis heute nicht gefunden worden.
Der Mörder war ihr Ex-Freund. Es war bereits das zweite Mal, dass der
Mann aus Krefeld eine Frau umgebracht hat. Der Tod einer dritten Ex-
Freundin konnte ihm nie nachgewiesen werden.
Im Dezember 2020 ist der heute 48-Jährige vom Essener Schwurgericht
zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Außerdem wurde die besondere
Schwere der Schuld festgestellt und die nachträgliche
Sicherungsverwahrung angeordnet. Mehr geht nicht. Das ist die absolute
Höchststrafe. Doch die wichtigste Frage bleibt: Wo ist Anna?

Nicole-Denise Schalla

Nicole-Denise Schalla wird am 14. Oktober 1993 auf dem Heimweg im Dortmunder Jungferntal überfallen und erwürgt. Die 16-Jährige hätte nur noch wenige Hundert Meter bis zu ihrem Elternhaus zurücklegen müssen. Doch sie kam nie mehr zu Hause an. Ein Vierteljahrhundert lang hat die Polizei nach Nicoles Mörder gesucht – bis der Polizeicomputer im Sommer 2018 doch noch einen Treffer meldet. Zwei Hautschuppen an Nicoles Leiche stammen von Ralf H., der zur Tatzeit in Castrop-Rauxel lebte. Was folgt, ist für die Eltern des toten Mädchens eine beispiellose Achterbahnfahrt der Gefühle. Der Verdächtige bestreitet die Tat, zieht den Prozess vor dem Dortmunder Landgericht dermaßen in die Länge, dass das Verfahren schließlich abgebrochen werden und neu beginnen muss. Das Oberlandesgericht lässt Ralf H. auf freien Fuß, doch in einem zweiten Prozess wird der Mann wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Auch danach kommt er nicht wieder in Haft. Und als der Bundesgerichtshof schließlich im Dezember 2021 seine Revision verwirft, ist der Mörder plötzlich weg. Erst nach einigen Tagen Flucht wird Ralf H. in Enschede gefunden und festgenommen. Erst jetzt können die Eltern endgültig aufatmen.

Die Sklavenverträge

Er war ein Sunnyboy – braungebrannt, durchtrainiert und erfolgreich. Die
Frauen, die sich mit ihm getroffen haben, glaubten an die große Liebe.
Manche sprachen von einem „Sechser im Lotto“. Doch Carlos N., ein
umjubelter Tennislehrer aus Dorsten, hatte noch eine andere Seite –
eine ganz dunkle.
Im Februar 2019 ist der damals 39-Jährige am Essener Landgericht zu
vier Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. Er hatte Frauen
dazu angestiftet, ihre eigenen Kinder sexuell zu missbrauchen – für
seinen eigenen Kick. Das eigentlich Unfassbare: Es hat funktioniert. Die
Frauen waren ihm hörig. Einige unterschrieben sogar einen
Sklavenvertrag und trugen Broschen auf denen Stand: „Ich gehöre
Carlos.“

Mord im Namen der Ehre

Iptehal Z. wird am 1. September 2009 tot auf dem Parkplatz Sterbecker Siepen an der Autobahn 45 gefunden. Die 20-Jährige wurde mit einem Kopfschuss aus nächster Nähe regelrecht hingerichtet. Bei der Fahndung nach dem Täter stoßen die Ermittler auf eine Familie, die voller Hass ist auf diese lebenslustige junge Frau. Eine Frau, die offenbar einfach nur ihr Leben genießen wollte. Iptehal musste sterben, weil sie durch ihren allzu "freizügigen" westlichen Lebensstil die Ehre ihrer Familie beschmutzt haben soll.

Todesspritze auf der Corona-Station

Im Winter 2020, mitten in der zweiten Corona-Welle, wird ein Niederländer in die Uniklinik Essen eingeliefert. Er ist schwer an Covid-19 erkrankt. Die Pflegekräfte und Ärzte tun alles, um dem Mann zu helfen. Doch im November verliert er seinen Kampf. Ein Arzt stellt die Maschinen ab. Der Niederländer ist tot. Doch dann meldet sich ein Pfleger zu Wort. Er habe gesehen, dass der Arzt dem Corona-Patienten eine Spritze gegeben hat. Der Inhalt: Kaliumchlorid. Ein Gift. Ende 2021 wird der Arzt wegen Totschlags zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Noch ist das Urteil nicht rechtskräftig. Der Arzt bestreitet die Tat weiter hartnäckig.

Wiederholungstäter?

Am 13. Juli 2019 endet die unbeschwerte Kindheit eines 15-jährigen
Mädchens in Bergkamen auf unglaublich brutale Weise. Die
Schülerin wird auf dem Heimweg von einem Mann überfallen und an
einem einsamen Bahndamm vergewaltigt. Bei der Tat bricht der
Mann ihr mit Faustschlägen zahlreiche Knochen im Gesicht. Sein
ungewöhnliches Verhalten führt außerdem dazu, dass sich ein
Polizist an eine lange zurückliegende und bisher nicht aufgeklärte
weitere versuchte Vergewaltigung erinnert. Der Prozess dauert fast
ein Jahr – und lässt am Ende viele Fragen offen.

Der Schalker, der auferstand

Auf den ersten Blick sieht alles aus, wie eine unfassbar traurige Geschichte. Im Januar 2016 bricht der frühere Schalke-Spieler Hiannik K. in den Kongo auf. Es ist das Land seiner Eltern. Nur eine Woche später erfährt seine Ehefrau von einem schrecklichen Verkehrsunfall. Ihr Mann ist tot. Im Freundeskreis ist pure Trauer. Sogar Bundesliga-Profis kondolieren. Sie kennen Hiannik K. noch aus gemeinsamen Schalker Zeiten. Die Lebensversicherung zahlt der Ehefrau später 1,2 Millionen Euro. Doch dann die Auferstehung. Zwei Jahre nach dem angeblichen Verkehrsunfall ist der Totgeglaubte plötzlich wieder da. Ein Wunder? Die Staatsanwaltschaft sagt "Nein". Sie nennt es einfach nur Betrug. In der Anklage steht: Der Tod war nur vorgetäuscht, um die Lebensversicherung zu kassieren. Auch seine Ehefrau muss vor Gericht. Im Prozess zieht sich die Schlinge immer weiter zu. Am Ende sollen beide ins Gefängnis.